„Liebesbündnis auch mit dem Bischof der Diözese“
Begegnung mit Bischof Genn anlässlich der Wanderung des Vatersymbols in der Diözese Münster im Dom 14. April 2014
Es geht auf die Karwoche zu und wir sind gespannt, ob der Bischof angesichts der vielen Termine und einer großen Zahl von Priestern, die nach der Chrisam-Messe im Priesterseminar auf ihn warten werden, an dieser Begegnung festhalten kann. Er kann es – und er sorgt sogar selber dafür. Sein Bischofskaplan bekommt den Auftrag, die Absperrung für uns zu öffnen und uns an der Menschenmenge vorbei in die kleine Marienkapelle des Domes zu führen. Der Bischof tritt von der Seite in die Kapelle ein. Da Erklärungen unsererseits nicht mehr notwendig sind, hat der Bischof schnell das Wort. Er sagt, dass er leider nicht mehr nach „Mariengrund“ kommen kann, aber sich über diese Begegnung freut. Niemand von uns kann das Gebet, das Bischof Genn dann zur Segnung des Vatersymbols spricht, wiedergeben. Aber wir alle sind berührt von seiner tiefgläubigen Sicht und Deutung, in dem so viel Verstehen und innere Verbundenheit liegt. Hier hat – wie jemand sagt – „nicht nur ein Bischof mal etwas mit uns Schönstättern gemacht, weil es uns wichtig ist“. Hier vertraut ein Bischof darauf, dass das Liebesbündnis mit dem Vatergott, so wie Pater Kentenich es gelebt und gekündet hat, in der Kirche wirksam und fruchtbar wird.
Als Pfr. Hagemann berichtet, dass wir nun mit dem Vatersymbol einen Pilgerweg zum Schönstatt-Heiligtum machen, bittet der Bischof noch einmal ausdrücklich um unser Gebet.
Die zahlreichen anwesenden Priester haben in dieser Chrisam-Messe ihre Bereitschafts-erklärung zum priesterlichen Dienst erneuert. Auch Pater Kentenich hat dies gegenüber dem damaligen Bischof von Münster getan, als er am 16. November 1965 als Priester in die Diözese Münster inkardiniert wurde. Das Versprechen unseres Gründers, das er in diesem Zusammenhang dem Bischof gegeben hat und das für die ganze Schönstattfamilie gilt, dürfen wir sicher auch als eine Botschaft des Vatersymbols deuten:
„Ich darf erinnern ..., dass ich dem Bischof von Münster versprochen habe, ... wir wollten ... mit die Verantwortung dafür tragen, dass die Diözese wirklich eine Familie wird, also dass das Ideal, das Kirchenideal in der Diözese Münster auf der ganzen Linie auch besser und tiefer geschaut, gesehen, erfasst wird als eine Gottesfamilie“ (26.12.1965).
Wenn wir am 14. Juni 2014 als Münsteraner Schönstattfamilie mit Bischof Genn im Dom zu Münster 100 Jahre Schönstatt feiern, werden wir auch das „Liebesbündnis mit dem Bischof“ als eine Frucht von 100 Jahren Liebesbündnis erneuern und vertiefen.